Dienstag, 1. Oktober 2013

Die emotionale Intelligenz



Das Thema der emotionalen Intelligenz hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der amerikanische Psychologe Daniel Goleman rüttelte mit seinem Bestseller "Emotionale Intelligenz" die breite Öffentlichkeit wach und hat somit der westlichen Welt die Türen zur Welt der Gefühle geöffnet.

Lange glaubte man, die Leistungen des Menschen seien einzig und allein das Ergebnis seiner kognitiven Fähigkeiten. Egal ob Erfolg oder Niederlage, alles schien vom jeweiligen Intelligenzquotienten abzuhängen. Man entwickelte zahllose Tests, studierte deren Ergenisse und zweifelte an überdurchschnittlichen Leistungen, wenn diese nicht mit einem hohen Intelligenzquotienten konform waren. Umgekehrt natürlich das gleiche: ein hoher Intelligenzquotient musste zweifellos zu exzellenten Ergebnissen führen. War dem nicht so, dann musste eine Erklärung gefunden werden, Kopfschmerzen oder dergleichen mussten als Begründung für das Versagen herhalten.

Mit dem Bestseller von Goleman kam die Wende. Er öffnete dem breiten Pubblikum den Zugang zu einem Thema, das bis jetzt im Verborgenen schlummerte. In unserer westlichen Welt, bestimmt von der Vorherrschaft der geistigen Fähigkeiten, war kein Platz für Gefühle und deren Unberechenbarkeit. Der Gedanke, sie könnten einen wichtigen Einfluss auf unsere Leistungen haben, wurde verworfen. Es war einfach zu gefährlich, den unberechenbaren, nicht kalkulierbaren Gefühlen einen gebürtigen Platz einzuräumen. Hätte man sie zugelassen, hätte man die Leistungskontrolle verloren und somit die Messbarkeit und Eingruppierung in die verschiedenen Kathegorien je nach kognitiver Leistung.

Mit Goleman sah man plötzlich unerklärbare Phänomene unter einem anderen Licht. Goleman greift dieses heikle Thema mit für jedermann verständlichen Worten auf, und ermöglicht somit den Zugang zu einer völlig neuen Perspektive. Episoden, wie das totale Versagen bei einer Klassenarbeit, obwohl der Schüler eigentlich als Klassenbester gar nicht versagen dürfte, oder der große Manager, der plötzlich in einer wichtigen Besprechung eine Panikattacke erleidet, finden nun endlich eine Erklärung. In beiden Fällen fehlt es nicht an kognitiver aber eben an emotionaler Intelligenz.

Ohne es zu wollen, und oft ohne Voranmeldung, stellen uns unsere Gefühle vor vollendete Tatsachen, wollen ihren Tribut und dulden es nicht länger ausgeschlossen zu sein, nicht dazu gehören zu dürfen. Und genau dann, wenn wir unsere Kontrolle und Energie nicht auf die Kontrolle der Gefühle konzentrieren können, dann schlagen diese zu, übermannen uns wie aus heiterem Himmel, und schon ist es geschehen. Wir sind nicht mehr Herr unseres eigenen Tuns, werden wie von einer unsichtbaren Kraft bestimmt und dirigiert.

Die psychologische Online-Beratung bietet eine wertvolle Hilfe, die eigene emotionale Intelligenz zu entdecken, zu fördern und zu integrieren.

Autor / Information

Maria Magdalena Schlett Capanna: "Ich bin EuroPsy-Psychologin, Expertin in Klinischer und Traumapsychologie; Online-Beraterin bei Therapion.com  
Als Playtherapist (Spieltherapeutin) und Lehrerin arbeite ich mit verhaltensgestörten Kinder und habe viel Erfahrung mit Migrationsproblemen."

THERAPION.COM

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