Montag, 28. Juni 2021

Grenzen setzen: ein Fallbeispiel

 


Heute hat mich eine junge Mutter über die psychologische Online-Beratung kontaktiert. Sie wusste nicht, wie es weiter gehen soll, was sie machen kann. Ihr Mann ist entschlossen, sich zu trennen. Zur Familie gehören zwei Kinder, 3 und 10, und die Oma, ihre Mutter, die das Familienleben systematisch stört und zerstört.


Das Problem der jungen Frau: sie kann keine Grenzen setzen, kann nicht NEIN sagen, will ihre Mutter, und ihre Mitmenschen im allgemeinen, nicht verletzen.

Ihre Mutter ist immer dabei, im Kopf der jungen Frau und in ihrem Herzen. Platzt die Mutter plötzlich unerwartet ins Zimmer, trotz "Verbot", sieht sich die Tochter nicht im Stande, ein klares NEIN zu sagen, ihre Privatsphäre zu schützen, was zur Konsequenz hat, dass sich ihr Mann ausgeschlossen fühlt. Ihre Paarbeziehung hat ein jähes Ende, das Paar Mutter - Tochter hat gewonnen. Nur zu gut zu verstehen, dass der Mann dieses Spielchen nicht länger mehr mitmachen will.

Was tun, wie weiter, wie die Situation ändern? Wie die Ehe doch noch retten? Wie aus dem Lügenkonstrukt herauskommen? Wie es fertig bringen, ohne Angst offen über die Abhängigkeit zur Mutter zu sprechen? Wo den Mut finden, der Mutter und dem Ehemann klaren Wein einzuschenken? Wie die eigenen Gefühle erkennen lernen, diese offen zuzulassen und ans Licht zu bringen?

Nur wenn der Zugang zur Gefühlswelt nicht mehr versperrt ist, kann eine Lösung gefunden werden. Ansonsten geht der Kleinkrieg, mit all seinen Anschuldigungen und seinem Schuldzuschieben weiter, und das bis zum bitteren Ende.

Es kommt zum Knall, aus, fertig, Schluss! Ehe kaputt, Familie zerstört, Herkunftsfamilie ebenfalls, und das Schlimmste, dieses Spiel nimmt kein Ende, bei der nächsten Gelegenheit geht dann alles wieder von vorne los.

Im Telefongespräch mit eben dieser Frau, haben wir nicht nur ihre Situation erläutert, sondern ich habe auch erste Lösungswege für eine neue Art von Kommnikation aufgezeigt, die sich auf der emotionalen Ebene abspielt. Niemand wird dabei angeschuldigt und an den Pranger gestellt, sondern man spricht über sich selbst, über das was im eigenen Herzen vorgeht, d.h. man entblößt sich in gewissem Sinn, gibt viel von den eigenen Gefühlen Preis, steht dem anderen sozusagen "nackt" gegenüber.

Die Reaktion des Gegenüber ist dementsprechend. Nicht angeschuldigt, muss dieser sich auch nicht verteidigen, muss keine Waffen auffahren, braucht sich nicht hinter einer hohen Mauer zu verschanzen, muss sich keine Tücken ausdenken, um den Partner reinzulegen, zu besiegen.

Wer Einblick in die eigene emotionale Welt gewährt, hat sich entschlossen, den Kriegsschauplatz zu verlassen, will sich auf sich selbst konzentrieren, auf das eigene Leben, entschlossen dieses zu leben. Dazu bedarf es keiner Lügen und Ausflüchte. Verwenden wir unsere Zeit und Energie lieber auf etwas Konstruktives, hören wir auf davonzulaufen, stellen wir uns den Situationen und unseren Emotionen.

Wir können entscheiden!

Wir haben nur ein Leben, also warum das der anderen leben!

Die psychologische Beratung und Online-Therapie können einen wichtigen Beitrag zu Ihrer Neufindung, oder Neuerfindung, geben. Sie erlauben es Ihnen, Ihre Probleme mit einem kompetenten Experten zu besprechen, der Ihnen hilft, die, für Sie richtigen, Lösungswege zu finden und diese umzusetzen.

Ich warte auf Sie!


Autor: Maria Magdalena Schlett Capanna.  "Ich bin EuroPsy-Psychologin, Expertin in Klinischer und Traumapsychologie, und Online-Beraterin bei Therapion.com. Als Playtherapist (Spieltherapeutin) und Lehrerin arbeite ich mit verhaltensgestörten Kinder und habe viel Erfahrung mit Migrationsproblemen. Zu meinem Aufgabengebiet gehören auch die Probleme der älteren Generation."

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